Im Zuge des Projektes „Am Bonneshof 5“ errichtet Quantum im Düsseldorfer Stadtteil Golzheim einen achtgeschossigen Büroneubau mit zwei Untergeschossen auf einem durch Altbebauung und Bestandsbauwerke im besondere Maße geprägten Grundstück. Wie heutzutage bei innerstädtischen Bauvorhaben kaum mehr anders denkbar, war die Planung und Ausführung demnach nur unter umfassendem Einbezug und im direkten Zusammenspiel mit der Bestandssituation möglich.
Herausfordernde Bestandssituation
Das Baugrundstück selbst war bereits zuvor nahezu vollflächig und bis zur Grundstücksgrenze mit der Tiefgarage des ehemaligen „Haus der Metalle“ bebaut und vom zugehörigen Altverbau umgeben. Darüber hinaus verfügte das Bestandsgebäude über eine Tiefgaragenerweiterung in Richtung Süden, die abweichend vom restlichen Bestand erhalten und an den Neubau angeschlossen werden sollte.
Nach Norden und Osten wird das Baufeld von Straßen eingefasst, wobei die dort im Untergrund vorhandenen Leitungen und Kanäle einen sehr geringen Abstand zur Grundstücksgrenze aufwiesen. Im Südwesten befindet sich die zweigeschossige Tiefgarage eines Nachbarn inklusive Altverbau, westlich direkt angrenzend die Tiefgaragenrampe eines weiteren Nachbargebäudes.
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Optimierte Verbauplanung durch enge Abstimmung der Planungsdisziplinen
Bereits in den frühen Planungsphasen wurde die Untergeschosskubatur des Neubaus unter Berücksichtigung der Bestandssituation, Grundwasserverhältnisse sowie nachbarschaftlichen Gestattungsverhandlungen durch Abstimmung der einzelnen Planungsdisziplinen iterativ optimiert. Im Ergebnis konnte bei einem vertretbaren Restrisiko von bauzeitlichen Überstauungsereignissen schließlich eine wasserdurchlässige Baugrubenumschließung mit 7,5 m Tiefe bei maximierter unterirdischer Grundstücksausnutzung ermöglicht werden.
Geplant und zur Ausführung gelangt ist in überwiegenden Teilen der Baugrube ein einfach rückverankerter Trägerbohlwandverbau, der im Bereich der angrenzenden Tiefgaragenrampe von einer Bohrpfahlwand abgelöst wird. Die Bohransatzpunkte wurden hierbei planerisch zwischen den vorab erkundeten Altverbauträgern angeordnet. Für die zu erhaltene Tiefgaragenerweiterung war darüber hinaus eine händische Unterfangung mit bereichsweiser Rückverankerung erforderlich. Tiefergehende Aushubbereiche wurden mittels eines Spundwandkastens sowie optionaler Unterwasserbetonsohle realisiert.
Eine spezielle Herausforderung ergab sich bei der Verbauherstellung dadurch, dass die bestehende Stahlbetonaußenwand unter Einhaltung erhöhter Herstellungstoleranzen exzentrisch überbohrt werden musste. Im Zuge der Baugrubenausführung galt es die Arbeiten in enger, reaktionsschneller Abstimmung mit den ausführenden Firmen für Abbruch/Erdbau und Spezialtiefbau umzusetzen, um angesichts der ineinandergreifenden Leistungsbereiche auch bei Besonderheiten im Rahmen der Ausführung einen kontinuierlichen Ablauf zu gewährleisten.