Im Zuge der Entwicklungsmaßnahme Kö-Bogen II im Zentrum von Düsseldorf wurde unterhalb des Gustaf-Gründgens-Platzes eine Tiefgarage mit fünf Untergeschossen sowie nach Süden hin – angrenzend an die neue Tiefgarage – ein fünfgeschossiges Büro- und Geschäftshaus, das sogenannte „Ingenhoven-Tal“ realisiert. Die ebenfalls bis in eine Tiefe von 17 m unter Geländeoberkante einbindenden Untergeschosse unterhalb des Geschäftshauses reichen vom südlichen Rand der neuen Tiefgarage nach Süden hin, bis zu einem am Rand des Baufeldes für die Grundwasserkommunikation vorgesehenen großvolumigen Strömungskanal.
In unmittelbarer Umgebung des Baufelds befindet sich sensible Nachbarbebauung (Dreischeibenhochhaus, Düsseldorfer Schauspielhaus, U-Bahn-Tunnel Wehrhahn-Linie, Kö-Bogen Straßentunnel etc.), die im Rahmen des Planungs- und Ausführungsprozesses besonders zu berücksichtigen war. Zudem war es erforderlich, die bestehende dreigeschossige Tiefgarage unterhalb des Gustaf-Gründgens-Platzes sowie eine im Süden vorhandene Hochbebauung vollständig zurückzubauen. Infolge der vergangenen Nutzung des Baufelds lag im Zuge der Planung und Ausführung der Spezialtiefbaumaßnahmen ein besonderes Augenmerk auf die im Untergrund vorhandenen Hindernisse in Form von alten Bauwerksresten und Altverbauten.
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Zur Herstellung der Baugrube wurde umlaufend eine verformungsarme und technisch wasserdichte Baugrubenumschließung in Form einer Schlitzwand realisiert, welche bis in die tertiären, gering wasserdurchlässigen Feinsande einbindet. Das der Baugrube innerhalb der tertiären Feinsande zuströmende Grundwasser wurde durch eine innenliegende Restwasserhaltung gefasst und abgeleitet. Die Aussteifung der Schlitzwand erfolgte über zwei Teildeckel/Volldeckel in Höhe der Decken über dem 2. UG und 4. UG der neuen Tiefgarage. Die Teildeckel inkl. Temporärstützen (Bohrpfähle mit temporären Stahlstützen) wurden im Bereich der Bestandstiefgarage angeordnet. Im Bereich des Büro- und Geschäftshauses wurden Volldeckel unter Berücksichtigung von Primärstützen (Schlitzwand-Barette und Großbohrpfähle jeweils mit eingestellten Fertigteilstützen) geplant und ausgeführt, um Ober- und Untergeschosse parallel herstellen zu können. Rückverankerte Trägerbohlwände sowie eine nach innen ausgesteifte Bohrpfahlwand dienten zur Sicherung des Geländesprungs bis zur Arbeitsebene der Schlitzwandarbeiten.
Im Zuge der Baugrubenherstellung wurde zur Überprüfung der Ergebnisse der statischen Berechnungen bzw. zur Verifizierung des gewählten Baugrund- und Berechnungsmodells ein umfassendes Grundwasser- und Verformungsmonitoring durchgeführt.